Eine ganze Reihe an verschiedenen Faktoren beeinflussen regelmäßig den aktuellen Bitcoin-Preis. Hierbei spielen unter anderem Angebot und Nachfrage eine Rolle, aber auch der Hype, der auf Social Media oder in den Mainstream-Medien gerade entsteht. Auch neue Updates an der BTC-Blockchain können eine entsprechende Reaktion am Markt auslösen.
Außerdem haben auch viele externe Faktoren einen direkten Einfluss auf den Bitcoin-Preis: Neue Gesetze und Regulationen von Regierungen, allgemeine weltweite Wirtschaftslage, Kriege und Krisen und selbst Änderungen am Leitzins der großen Wirtschaftsregionen spiegeln sich im Bitcoin Kurs wider.
Wer in Bitcoin investieren möchte, sollte sich mit den vielen verschiedenen Faktoren vertraut machen. Gerade erfahrene Anleger können so verhindern, dass sie zu einem ungünstigen Zeitpunkt investieren.
Dieses Prinzip ist selbst absoluten Krypto-Neulingen verständlich: Angebot und Nachfrage bestimmen weltweit die Preise aller Güter. Je größer die Nachfrage ist, desto schneller verringert sich das Angebot, was wiederum zu höheren Preisen eines Produkts führt. Auch in der Krypto-Welt ist das nicht anders: Je mehr Anleger BTC-Token kaufen möchten, desto schneller verringert sich das Angebot am Markt, was wiederum den Bitcoin-Preis nach oben drückt.
Hinzu kommt die Tatsache, dass das Bitcoin-Gesamtvolumen bei 21 Millionen Coins liegt – es werden aufgrund des Codes des Bitcoin-Protokolls niemals mehr BTC-Token herausgebracht. Der letzte BTC-Token wird voraussichtlich im Jahr 2140 geschürft worden sein. Es ist davon auszugehen, dass in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Bitcoin das Angebot immer stärker überschreiten wird.
Die einzige Möglichkeit, um bis zum Jahr 2140 überhaupt neue BTC-Token auf den Markt zu bringen, ist das Bitcoin Mining. Die Miner können etwa alle zehn Minuten einen neuen Block validieren, wodurch seit April 2024 jedes Mal 3,125 BTC als Belohnung vom Bitcoin-Protokoll verteilt werden. Alle vier Jahre sorgt das Bitcoin-Halving zudem dafür, dass sich diese Belohnung halbiert – ab 2028 werden also nur 1,5625 BTC pro Block vergeben werden. Auch das sorgt zu einer merklichen Verknappung am Markt.
Bereits seit einigen Jahren sammeln auch große Unternehmen und institutionelle Anleger weltweit Bitcoin-Reserven, die auf lange Zeit vom Markt genommen und sicher verwahrt werden. So sind weniger BTC-Token im Umlauf, was langfristig den Preis steigen lässt. Spätestens seit der Einführung von Bitcoin-Spot-ETFs in den USA im Januar 2024 sind die großen Vermögensverwalter ebenfalls involviert – BlackRock alleine hält über 300.000 BTC-Token, die wahrscheinlich langfristig nicht liquidiert werden.
Auch die Art und Weise, wie in den Medien über Bitcoin und Kryptowährungen allgemein berichtet wird, hat einen starken Einfluss auf die Marktnachfrage: Während früher die Krypto-Welt noch skeptisch beäugt wurde, sind viele Medien nun positiver gestimmt. Dies sorgt dafür, dass mehr und mehr Anleger sich mit dem Krypto-Bereich beschäftigen und selbst in den BTC-Token oder die Altcoins investieren, was sich wiederum langfristig auf den Bitcoin-Preis auswirkt.
Ein anschauliches Beispiel hierfür ist der Bullenmarkt von 2020 und 2021: Noch im August 2020 wurde Bitcoin für etwa 10.000 US-Dollar gehandelt, bevor er nach und nach stärker zu steigen begann. Durch den Hype, der auch in den Medien verursacht wurde, stieg der Bitcoin-Preis dann zwischenzeitlich auf 65.000 US-Dollar an. Im Jahr 2024 konnte er – kurz nach Einführung der Bitcoin-Spot-ETFs in den USA – sogar einen Wert von über 73.000 US-Dollar erreichen.
Nach dem Erfolg von Bitcoin in den ersten Jahren dauerte es nicht lange, bis weitere Kryptowährungen auf den Markt gekommen sind. So steht Bitcoin in direkter Konkurrenz mit Ethereum – der aktuell zweitgrößten digitalen Währung am Markt – und muss sich außerdem vielen weiteren Altcoins stellen.
Einerseits besteht dadurch die Möglichkeit, dass mehr Anleger in diese Altcoins investieren und die Nachfrage für BTC-Token reduziert wird, da die Gelder in andere Projekte fließen. Je mehr Altcoins auf den Markt kommen, desto geringer könnte also die Nachfrage nach Bitcoin in der Theorie sein.
In der Praxis ist allerdings das Gegenteil der Fall: Durch die breitere Auswahl an Projekten kommen mehr und mehr Investoren in die Krypto-Sphäre, wovon Bitcoin und alle anderen etablierten Kryptowährungen profitieren. Denn gerade konservative Anleger interessieren sich dann eher für die “sicheren” Coins und möchten kein großes Risiko eingehen.
Auch wenn es sich nach der Definition von Bitcoin um eine dezentrale Kryptowährung handelt, die nicht von einer einzelnen Behörde oder Regierung gesteuert wird, so gibt es durchaus regulatorische Veränderungen zu beachten. Gerade neue Gesetze, die durch Regierungen bezüglich des Umgangs mit den digitalen Währungen erlassen werden, können die Entwicklung und das Wachstum der gesamten Branche hemmen.
Gleichzeitig können neue Regulierungen auch den gegenteiligen Effekt bewirken: Werden Gesetze beschlossen, die einen besseren Datenschutz ermöglichen, Steuern und Versicherungen anpassen oder allgemein kriminelle Aktivitäten unterbinden, so sorgt dies wiederum für Vertrauen bei den Anlegern und könnte neue Investoren in die Krypto-Sphäre bringen. Das würde sich wiederum positiv auf den Bitcoin-Preis auswirken – wie zum Beispiel die Genehmigungen der US-Börsenaufsicht für die Bitcoin-Spot-ETFs.
Allerdings gibt es auch regulatorische Veränderungen, die den BTC-Kurs fallen lassen: Als China etwa das Bitcoin-Mining verboten hat, hatte dies einen direkten Einfluss auf den BTC-Preis. Ähnliche Regulierungsansätze in den USA, Indien oder Südkorea haben ebenfalls in der Vergangenheit den Bitcoin Kurs negativ beeinflusst.
Der Bitcoin-Preis wird auch durch seine eigenen Produktionskosten beeinflusst. Wie bereits erwähnt, werden neue BTC-Token nur über das Bitcoin-Mining auf den Markt gebracht. Dieses verursacht allerdings Kosten, denn Faktoren wie zum Beispiel der Strompreis, aber auch die Effizienz und Anschaffungskosten der Mining-Rigs – also der Hardware hinter den komplexen Rechenaufgaben – spielen hier eine wichtige Rolle. Zwar gibt es die Möglichkeit, kostenlose Bitcoin zu erhalten, doch in der Regel fokussieren sich die meisten BTC-Nutzer auf das Mining oder eine direkte Investition.
Diese Kosten alleine sorgen dafür, dass Bitcoin Miner nur dann neue BTC-Token “schürfen”, wenn es sich auch finanziell rentiert – wodurch ein gewisser Grundpreis für Bitcoin immer gesichert ist. Würden Anleger nur für einen geringeren Preis Bitcoin kaufen wollen, dann würde sich das Mining einfach nicht mehr lohnen.
Globale Ereignisse – selbst außerhalb der Wirtschaftswelt – haben immer einen Einfluss auf die Weltwirtschaft. Dazu gehören insbesondere Kriege, Pandemien, Terroranschläge oder Wahlen in wirtschaftlich wichtigen Ländern. In solchen Fällen greifen Anleger häufig zu Gold – oder Bitcoin. Nicht ohne Grund wird die Kryptowährung auch als das “digitale Gold” bezeichnet. Wenn es etwa politische Spannungen zwischen den USA und Iran gibt, dann können sowohl der Goldpreis als auch der Bitcoin-Kurs merklich zulegen.
Gleichzeitig gibt es allerdings auch eine Korrelation zwischen Kryptowährungen und Aktien: Anleger, die in einer stabilen Wirtschaft agieren, sind häufig bereit dazu, größere Risiken zu wagen. Davon profitierte Bitcoin in der Vergangenheit häufig. Da mittlerweile auch immer mehr institutionelle Anleger in die älteste Kryptowährung der Welt investieren, treibt dies – gerade bei positiven Wirtschaftsnachrichten – den BTC-Preis nach oben.
Obwohl Bitcoin als eine der stabilsten Kryptowährungen – abgesehen von den sogenannten Stablecoins – gilt, schwankt der Bitcoin-Preis regelmäßig stark. Die hohe Volatilität des Coins ist unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass es viele Krypto-Experten gibt, die mit ihren Analysen versuchen, diese Preisschwankungen vorherzusagen – und entsprechend investieren. Gehen sie von einem steigenden Bitcoin-Kurs aus, so investieren sie frühzeitig – was bei genügend Anlegern den Preis bereits beeinflusst. Gehen sie von einem fallenden BTC-Preis aus, so verkaufen sie häufig ihre Reserven, um dann zu einem späteren Zeitpunkt günstig erneut einzusteigen.
Gerade beim spekulativen Handel sind technische Analysen ein wichtiger Teil des Tagesgeschäfts. Hierbei versuchen Analysten aufgrund der historischen Daten und des Chart-Verlaufs herauszufinden, wie genau sich Bitcoin in Zukunft verhalten wird. Die Krypto-Experten begeben sich dabei auf der Suche nach Mustern, die bereits in der Vergangenheit am Chart entstanden sind. Wichtige Indikatoren für die technische Analyse sind unter anderem der Relative Strength Index (RSI), der Simple Moving Average (SMA) und der Exponential Moving Average (EMA) sowie die Bollinger-Bänder, das Fibonacci-Retracement oder die Ichimoku-Wolke. Diese Indikatoren werden bereits seit vielen Jahrzehnten im Aktienhandel genutzt und sollen auch bei der Einschätzung des Krypto-Markts weiterhelfen.
Eine weitere Möglichkeit zur Analyse des kommenden Bitcoin-Preises ist die sogenannte Fundamentanalyse. Im Gegensatz zur technischen Analyse werden bei dieser Herangehensweise sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte betrachtet. Hierbei werden auch außenstehende Faktoren in die Analyse einbezogen – also zum Beispiel geplante Updates der Blockchain, die genutzte Technologie hinter einem Projekt, der tatsächliche Einsatz des nativen Tokens sowie die Tokenökonomie. Auch externe Faktoren wie Partnerschaften mit anderen Unternehmen, die allgemeine Akzeptanz in den sozialen Medien oder des gesamten Ökosystems spielen hier eine Rolle.
Wie der Artikel zeigt, gibt es eine ganze Reihe an unterschiedlichen Faktoren, die den Bitcoin-Preis beeinflussen können. Dabei kommt es häufig zu einem Zusammenspiel mit der allgemeinen Stimmung am Markt, die zusätzlich dafür sorgen kann, ob eine negative oder positive Nachricht einen kurzfristigen oder langfristigen Einfluss auf den Bitcoin Kurs hat.
Durch die vielschichtige Natur der Wirtschaft und den vielen Einflüssen auf die Krypto-Welt ist es selbst für erfahrene Händler nicht immer einfach, eine treffende Bitcoin Prognose zu erstellen. Umso wichtiger ist es, sich regelmäßig über Neuigkeiten zu informieren.