Was ist Solana? – Eine Einführung in die Solana Blockchain

By Felix Rau coingape-authors
September 16, 2024

Heutzutage bietet Solana eines der größten und beliebtesten Blockchain-Netzwerke, das zur Ausführung von Smart Contracts geeignet ist. Dabei orientiert sich das Projekt stark an dem Ethereum-Netzwerk und wird von einigen Krypto-Experten sogar als “der Ethereum-Killer” bezeichnet. Allerdings kann sich Solana durch einige innovative Ideen von der Konkurrenz abheben – unter anderem durch eine Mischung von Proof-of-Stake und Proof-of-History.

Gerade die Geschwindigkeit von bis zu 50.000 Transaktionen pro Sekunde konnte in Verbindung mit den niedrigen Gebühren und einer hohen Skalierung dafür sorgen, dass die Solana-Blockchain schnell an Beliebtheit gewinnen konnte. Damit zählt das Netzwerk heutzutage zu den wichtigsten seiner Art.

Die Grundlagen von Solana

Solana hat es in der Vergangenheit geschafft, sich gegen viele Konkurrenten durchzusetzen. Wir verraten in den folgenden Abschnitten, was Solana so einzigartig macht und welche Geschichte das Projekt durchlaufen musste, um sich tatsächlich zu den größten und wichtigsten Blockchain-Netzwerken unserer Zeit zählen zu können.

Was macht Solana einzigartig?

Alle großen Blockchains müssen sich mit dem klassischen Trilemma beschäftigen, denn die Netzwerke sollen dezentral aufgebaut, skalierbar und außerdem so sicher wie möglich sein. In der Regel konzentrieren sich moderne Blockchain-Entwickler auf zwei dieser drei Aspekte und vernachlässigen einen davon: Bitcoin und Ethereum gelten als besonders sicher und dezentral, sind allerdings recht langsam und teuer – die Skalierbarkeit leidet darunter.

Genau an dieser Stelle möchte Solana ansetzen, denn die Entwickler versuchen alle drei Aspekte zu vereinen. Neben der hohen Überweisungsgeschwindigkeit von bis zu 50.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) – zum Vergleich: Das VISA-System schafft etwa 1.600 TPS. Weiterhin soll die Blockchain besonders sicher und dezentral agieren können und damit eine Lösung für das Trilemma bieten. Zusätzlich arbeiten die Entwickler daran, in Zukunft sogar eine Marke von 100.000 TPS zu erreichen.

Ähnlich wie Ethereum ist Solana auch ideal für den Einsatz von dezentralen Anwendungen (dApps) sowie das Betreiben von dezentralen Kryptobörsen (DEX).

Die Geschichte von Solana

Die Geschichte von Solana ist in der Krypto-Welt durchaus als einzigartig zu bezeichnen: Bereits im Jahr 2017 begann die Entwicklung der Blockchain, die im Jahr 2020 mit dem SOL-Token zusammen veröffentlicht wurde – damals noch zu einem Preis von unter 1 US-Dollar pro Coin. Im Bullenmarkt von 2021 konnte der SOL-Token dann zwischenzeitlich auf ein Preisniveau von fast 250 US-Dollar ansteigen. Allerdings musste die Kryptobörse FTX – einer der größten Solana-Investoren überhaupt – im Jahr 2022 Insolvenz anmelden, woraufhin der Solana Preis auf ein Niveau von unter 10 US-Dollar fiel. Durch die technischen Weiterentwicklungen und den Meme-Coin-Boom im Jahr 2023 interessierten sich viele Anleger erneut für das Blockchain-Projekt, was den Preis im März 2024 erneut über die Marke von 200 US-Dollar steigen ließ.

Zwischenzeitlich hatte Solana immer wieder mit technischen Problemen zu kämpfen: Viele Trading-Bots sorgten dafür, dass die Blockchain überlastet war und die Überweisungsdauer merklich angehoben wurde. In den Jahren nach der FTX-Insolvenz gab es zudem immer wieder Ausfälle der Blockchain. All diese Probleme wurden jedoch nach und nach behoben, was ein wichtiger Faktor für das Vertrauen der Investoren gewesen ist.

Wie funktioniert die Solana Blockchain?

Die Welt der Kryptowährungen stellt viele Herausforderungen an die Blockchain-Entwickler: Über den Konsensmechanismus, die Lösung von Konfliktfällen und die Anzahl der Transaktionen bis hin zum kryptografischen Ansatz und der allgemeinen Blockverarbeitung gibt es viele Punkte, die durchdacht, überprüft und implementiert werden müssen.

Wir verraten, wie das Kernsystem von Solana funktioniert und welche Aspekte dabei besondere Beachtung verdienen.

Proof of History – Solanas innovative Zeitmessung

Das Proof-of-History-Verfahren (PoH) gilt als einer der Hauptgründe dafür, warum die Solana-Blockchain eine so hohe Geschwindigkeit erreichen kann. Bei diesem Prozess wird der kryptografische Hash direkt bei den Transaktionen eingesetzt und nicht wie sonst üblich bei der Verkettung der Blöcke der Blockchain. Bei Solana wird der Hash der vorherigen Transaktion nämlich direkt in die jeweils folgende, neue Transaktion aufgenommen. Dann werden diese Transaktionen noch einmal über die Blockchain gebündelt und verifiziert. Es findet also eine Trennung von Transaktionen und Blöcken statt, was die Geschwindigkeit enorm verbessert.

In Verbindung mit dem Proof-of-Stake-Algorithmus können so die Rechenleistung und die damit zusammenhängenden Kosten stark reduziert werden: Eine Überweisung auf der Solana-Blockchain kostet in der Regel zwischen 0,00025 und 0,00001 US-Dollar.

Solanas Konsensmechanismus – Proof of Stake

Während Bitcoin auch heute noch auf den energieintensiven Proof-of-Work-Algorithmus setzt, nutzt Solana genau wie Ethereum den Proof-of-Stake-Algorithmus (PoS). Hierbei ist nicht mehr die Hashrate entscheidend, sondern die Token-Anzahl, die einer sogenannten Validator Node zugewiesen ist.

Je mehr Token ein Nutzer also hält, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Nutzer den nächsten Block validieren darf. Oder ob es vereinfacht auszudrücken: Je mehr SOL-Token jemand im Netzwerk festsetzt, desto höher ist die Chance auf eine Belohnung. Dies lässt sich mit einer Aktiengesellschaft vergleichen, denn je mehr Aktien ein Anleger besitzt, desto höher sind die Dividenden.

Technische Innovationen für Solana

In der Blockchain-Welt ist Solana nicht nur als Smart-Contract-Chain bekannt, sondern bietet selbst einige technische Innovationen. Hier die wichtigsten in der Übersicht:

  • Turbine: Hierbei handelt es sich um ein neues Protokoll zur Blockverarbeitung, das dank einer neuen Strukturierung die Blockverteilung optimiert und die Netzwerkeffizienz merklich verbessert.
  • Gulf Stream: Ein Protokoll zur Weiterleitung von Transaktionen, das im Gegensatz zu klassischen Blockchains gänzlich auf die Nutzung von Mempools verzichtet.
  • Sealevel: Die Technologie ermöglicht es der Solana-Blockchain, Tausende von Smart Contracts gleichzeitig abzuwickeln und so die Geschwindigkeit enorm zu erhöhen.
  • Tower BFT: Hierbei handelt es sich um eine Solana-spezifische Implementierung des klassischen Practical Byzantine Fault Tolerance (PBFT) Protokolls, das in Verbindung mit PoH vor dem eigentlichen Konsens agiert und so die Latenzzeit merklich reduziert.
  • Pipelining: Eine eigene Einheit zur Transaktionsverarbeitung, die auf der Solana-Blockchain zur Optimierung der Validierung von Blöcken eingesetzt wird.
  • Archivers: Hierbei handelt es sich um die verteilte Ledger-Speicherung der Solana-Blockchain.
  • Cloudbreak: Eine speziell für Solana entwickelte Kontendatenbank, die eine horizontale Skalierung erlaubt und dadurch die hohe Transaktionsgeschwindigkeit ermöglicht.

Diese technischen Innovationen bilden in Verbindung mit dem PoH-Algorithmus das Grundgerüst für die Solana-Blockchain. Ohne diese acht Grundpfeiler hätte Solana keinen Ansatz, um das Blockchain-Trilemma zu lösen.

Warum ist Solana wichtig für die Zukunft der Blockchain?

Aktuell gehört Solana bereits zu den wichtigsten und beliebtesten Netzwerken der Krypto-Welt. In Zukunft könnte sich dieser Stellenwert noch erhöhen, denn es gibt einige Punkte, die für eine noch stärkere Nutzung von Solana in den kommenden Jahren sprechen. Welche das sind, verraten wir in den kommenden Zeilen.

Vorteile der Solana Blockchain

Gerade im Vergleich mit den großen Konkurrenzprojekten bietet Solana einige Vorteile. Wir haben einmal die fünf wichtigsten zusammengefasst:

  • Transaktionsgeschwindigkeit: Heutzutage erreicht die Solana-Blockchain eine Geschwindigkeit zwischen 50.000 und 65.000 TPS. Im Vergleich dazu bietet das Ethereum-Netzwerk eine Geschwindigkeit von 12 bis 15 TPS und Bitcoin sogar nur 6 bis 8 TPS. Außerdem dauert es im Schnitt nur etwa 400 Millisekunden, bis eine Überweisung in die Blockchain integriert wird.
  • Überweisungsgebühren: Die Kosten pro Überweisung im Solana Netzwerk sind extrem niedrig und liegen im Schnitt bei etwa 0,00025 US-Dollar – oder sogar darunter.
  • Skalierbarkeit: Dank des PoS- und des PoH-Mechanismus kann Solana linear skalieren, ohne dass es dafür Probleme bei der Dezentralisierung oder der Sicherheit gibt.
  • Entwicklerfreundlichkeit: Heutzutage unterstützt Solana eine Vielzahl an Programmiersprachen und bietet dadurch für viele Entwickler eine hohe Flexibilität. Obendrein ist Solana ideal für dezentrale Anwendungen (dApps) aus dem Bereich der dezentralen Finanzen (DeFi), für die NFT-Erstellung oder für Meme-Coin-Projekte.
  • Wachstumspotenzial: In den letzten Jahren ist das gesamte Solana-Ökosystem stark gewachsen, denn immer mehr dApps, Meme-Coins, dezentrale Kryptobörsen und NFT-Marktplätze werden über die Blockchain betrieben. Langfristig bietet Solana sogar noch größere Chancen auf weiteres Wachstum.

Vor allem die Lösung des Trilemmas – also eine hohe Geschwindigkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit – sorgen dafür, dass das Solana-Netzwerk langfristig ein besonders hohes Potenzial bietet. Je mehr Nutzer sich für Web3-Projekte interessieren, desto mehr wird das Solana-Ökosystem davon profitieren.

Anwendungsfälle und Projekte auf Solana

Obwohl Solana mit einer Veröffentlichung im Jahr 2020 im Vergleich zu anderen etablierten Blockchains noch recht jung ist, gibt es doch schon einige Projekte, die für die breite Krypto-Sphäre von Wichtigkeit sind. Wir verraten, welche vier Top Solana Projekte Sie unbedingt kennen sollten:

  1. Jupiter: Die Plattform möchte eine Alternative zu den klassischen dezentralen Börsen (DEX) im Solana-Netzwerk bieten. Hier können Händler einfach dezentrale Swaps mit Limit-Order durchführen und weitere Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
  2. Orca: Die Plattform beschreibt sich selbst als effizienteste dezentrale Liquiditätsbörse im gesamten Solana-Netzwerk. Außerdem ist Orca einer der größten automatischen Market Maker (AMM), der vor allem für Liquiditätsanbieter interessant ist.
  3. Solend: Diese Plattform lässt sich am besten als Geldmarkt bezeichnen, denn hier können Nutzer einfach Kryptowährungen leihen oder verleihen. Wer also einen Krypto-Kredit erhalten möchte, muss entsprechende Sicherheiten vorlegen, während die Kreditgeber einen bestimmten Prozentsatz erhalten.
  4. Marinade Finance: Dieser Anbieter möchte die Erträge für Staker im Solana-Netzwerk maximieren und höhere Renditen anbieten. Dabei liegt der Fokus nach eigenen Angaben auf das Liquid Staking, das die höchsten Staking-Renditen automatisch heraussuchen soll.

Natürlich gibt es noch viele weitere Anwendungen, die mit unterschiedlichen Ideen und Technologien überzeugen können. Es lohnt sich, ein Auge auf neue und etablierte Projekte zu haben und von den vielen Möglichkeiten des Solana-Netzwerks zu profitieren.

Solana und Investitionen - Was sollten Sie wissen?

In den folgenden Abschnitten werfen wir einen Blick auf die Chancen und Risiken des Solana-Netzwerks. Außerdem klären wir die Frage, ob Sie Solana kaufen sollten oder nicht.

Solana kaufen und investieren

Der SOL-Token – also der native Token des Solana-Ökosystems – lässt sich in der Regel über Kryptobörsen und -broker erwerben. Dabei müssen Nutzer zunächst einen Account bei einem Anbieter der Wahl erstellen, indem zunächst die passenden Angaben zur Adresse und dem eigenen Klarnamen gemacht und dann mit einem Ausweisdokument bestätigt werden. Dann kann der SOL-Token direkt mit Fiat-Währungen wie Euro oder US-Dollar, aber auch mit anderen Kryptowährungen gekauft werden.

Wer beste Solana Coins kaufen möchte, der muss ebenfalls einen Account bei einer Börse oder einem Broker nutzen. Überdies ist es sinnvoll, eine Solana Wallet zu besitzen, in der dann die Tokens selbst verwahrt werden können.

Risiken und Chancen von Solana

In erster Linie punktet Solana mit dem innovativen Proof-of-History-Konzept sowie der unglaublichen Schnelligkeit der Blockchain. So erhalten auch Kleinanleger die Möglichkeit, mit geringen Beträgen am Markt teilzunehmen und sich über hohe Gebühren ärgern zu müssen. Je mehr Menschen sich in Zukunft für die Krypto-Sphäre interessieren, desto relevanter werden die Vorteile der Solana-Blockchain für die gesamte Krypto-Welt.

Allerdings hat die Pleite von FTX im Jahr 2022 gezeigt, dass selbst etablierte Blockchains immer ein gewisses Risiko bergen. Es ist sinnvoll, dass Sie selbst eine umfassende Recherche durchführen und Ihre Anlagen diversifizieren, um einen Totalverlust zu vermeiden.

Fazit - Ist Solana die richtige Wahl für Sie?

Nicht ohne Grund wird Solana auch weiterhin als “Ethereum Killer” bezeichnet, denn dApps, NFTs und DeFi-Projekte werden im SOL-Netzwerk immer beliebter. Gerade die niedrigen Kosten und der hohe Durchsatz sorgen dafür, dass die Solana-Blockchain auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt und sogar die Konkurrenz in Bezug auf die Wichtigkeit und Marktkapitalisierung übertreffen könnte.

Es kann sich also durchaus lohnen, sich näher mit dem Solana-Ökosystem und dem SOL-Token zu beschäftigen und regelmäßig die Solana Nachrichten zu überprüfen, denn in Zukunft könnte das Netzwerk immer wichtiger und wertvoller werden.

Häufig gestellte Fragen

1. Lohnt es sich in Solana zu investieren?

Dank einer hohen Netzwerkgeschwindigkeit, Skalierbarkeit, Sicherheit und niedrigen Transaktionskosten ist Solana für die Zukunft bestens aufgestellt. Trotzdem bieten alle Kryptowährungen ein vergleichsweise hohes Risiko. Es kann sich lohnen, in Solana zu investieren, doch sollte jeder Anleger vorab eine Risikoanalyse durchführen.

2. Wer kann Solana validieren?

Grundsätzlich kann jeder Nutzer einen eigenen Validatorknoten betreiben - die ersten Schritte zur Einrichtung sind auf der Webseite von Solana zu finden. Zudem gibt es keinen Mindesteinsatz an SOL-Token, um als Validator aktiv zu werden.

3. Wo kann ich Solana kaufen?

Der SOL-Token lässt sich sowohl über Kryptobörsen als auch über Krypto-Broker handeln. Die Anbieter unterscheiden sich in vielen Punkten, weshalb ein Vergleich der Konditionen sinnvoll ist.
Bereits seit 2016 interessiert Felix sich für alle Themen rund um Blockchain, Kryptowährungen und Web3-Konzepte. Als langjähriger Redakteur in den Bereichen Finanzen und Technologie taucht er gerne tief in neue Materien ein und versucht, diese möglichst verständlich für seine Leser aufzubereiten und alle wichtigen Hintergründe zu erklären. Dabei interessiert er sich für die etablierten Kryptowährungen, neue Coins sowie die weltweiten markttechnischen Zusammenhänge.
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